Alles fing mit dem Messer an, mit Tills Messer. Als Till beim letzten Beitrag auf einem der Fotos eines seiner heißgeliebten Messer erblickte, forderte er sogleich die Schutzrechte hierfür ein. Diese konnten wir ihm natürlich nicht gewähren, schließlich gehören im Urlaub alle Messer allen Köchen. 🙂
Als Entschädigung für diesen zumindest fotografischen Raub ist dieser Beitrag daher einem von Tills Rezepten gewidmet, welches am gleichen Abend noch umgesetzt wurde. Im ersten Moment hörte sich der Vorschlag, ein Pesto aus Dicken Bohnen (dem Rheinländer auch bestens als Saubohnen bekannt) zu machen, für mich erstens etwas ungewöhnlich und zweitens nach sauviel Arbeit an. Aber – um es vorwegzunehmen – es lohnt sich durchaus! Und soviel Arbeit ist es auch nicht.
Für acht Personen
… für das Pesto
– gut 1 kg frische Dicke Bohnen
– 6-8 EL gutes Olivenöl
– 30 g Pinienkerne, geröstet
– 50 g geriebener Parmesan
– Knoblauch (optional)
– ein Schuß Zitronensaft
– Zitronenzesten (oder Abrieb) von 1/4 Zitrone
– Fleur de Sel
… für die Pasta
– je nach Hunger Spaghetti oder besser Bandnudeln für acht Personen
– geriebener Parmesan
– Fleur de Sel und gemahlener schwarzer Pfeffer
Frische Dicke Bohnen haben leider nur relativ kurz Saison, etwa von Mitte Mai bis Ende August. Also ran, sonst wird es erst nächstes Jahr wieder was werden! Zunächst muss man die Dicken Bohnen aus ihrer Hülse befreien, was sehr einfach geht, wenn man z.B. von hinten die Hülse aufreißt und fast wie einen Reißverschluß nach vorne zieht. Zum Vorschein kommen dann die Hülsenfrüchte. Um an die Kerne dieser Früchte zu kommen, müssen diese zunächst für ca. eine Minute in kochendem Wasser blanchiert werden. Anschließend kann man dann die Kerne relativ einfach herauspulen und hat damit die wesentliche Grundzutat für das Pesto bereits in der Hand. Allerdings bleiben von den ursprünglich gut 1 kg Bohnen wohl kaum mehr als 100 g Kerne übrig…
Diese herrlich grünen Bohnenkerne werden nun zusammen mit den gerösteten Pinienkernen, dem Olivenöl und den Zitronenzesten in eine Schüssel gegeben und mit einem Pürierstab fein püriert. Je nach gewünschter Konsistenz kann man hier natürlich ggfs. noch etwas mehr Olivenöl hinzufügen. Am Ende wird das Pesto mit Zitronensaft und Fleur de Sel abgeschmeckt. Nun die gewünschten Nudeln wie gewohnt kochen und nach dem Abseien mit dem Pesto vermischen und sofort anrichten. Auf dem Teller nur noch mit geriebenem Parmesan und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreuen. Das Ganze hat einen erstaunlich frischen und ungewöhnlich nussigen Geschmack. Bon appétit!
Achso, und was man mit diesem Messer übrigens noch so alles machen kann, findet ihr hier.
Nur der Vollständigkeit halber: Menschen, die an Favismus leiden, wissen es hoffentlich ohnehin und lassen dementsprechend die Finger von diesem Gericht.