Punktlandung
„Zum in die Luft springen und vor Freude laut aufjauchzen.“ Diese Worte bringt Clint Eastwood in dem Film Die Brücken am Fluss gerade noch hervor, als Meryl Streep ihm – in einem extra für ihr geheimes Rendez-vous neu gekauftem Kleid – zögernd gegenüber tritt. In die Luft springen und vor Freude laut aufjauchzen – das hätte ich auch tun können, als dieses Kleid hier endlich fertig war und alles auf Anhieb saß. Schon länger geisterte mir durch den Kopf, ein Plisseekleid zu nähen, das verspielt und zugleich lässig aussieht. Durch die leichte Baumwolle tragen die Falten am Rockteil nicht zu stark auf und die Teilungsnähte am Oberteil sorgen für einen passgenauen Sitz. Der schokoladenbraune Stoff mit weißen Punkten ist das i-Tüpfelchen und lässt mich denken an… italienische Sommer, Straßencafés, das Zischen der Espressomaschine, Milchschaum an der Nasenspitze. Meryl Streeps Filmfigur Francesca stammte übrigens aus Bari, der Hauptstadt von Apulien. Noch ein Grund mehr für ein paar Vorfrühlings-Träumereien.
Kinder, Kinder!
Als meine Kollegin ihre Schwangerschaft bekannt gab, verkündete sie zugleich den Wunsch nach einem Mädchen, da es schwerer sei, für Jungs schöne Kindersachen zu bekommen. Die Benachteiligung von Männern bei der Auswahl an Kleidung fängt also schon sehr früh an. Eine Ausnahme dürfte wohl der Outdoorbereich sein. Um diesem Defizit ein wenig Abhilfe zu verschaffen, begab ich mich auf die Suche nach coolen Schnitten und hippen Stoffen, die auf Motive wie Autos, Eisenbahnen und Flugzeuge verzichten. Was ich fand: Sterne und Schafe. Bei den Mädels kann man damit vielleicht auch nichts reißen. Aber hey! Who cares? 🙂 Schließlich kommt es auf die inneren Werte an. Die sind immerhin weich und flauschig. Und überhaupt – was gibt es besseres als morgens in seinem Schlafsack eingerollt und mit warmen Füßen aufzuwachen?
Die Welt von morgen
Knapp 70 Euro. So viel kosteten Stoff, Garn, Gummiband und Kordel für Peters selbstgenähte Leinenhose. Noch im Laden fing ich – nicht zum ersten Mal – an, darüber nachzudenken, wie es möglich ist, Hosen zu Discountpreisen von 10 Euro anzubieten, wenn das bei weitem nicht einmal die Kosten für den Stoff deckt. Von Betriebs-, Transport- und Werbekosten ganz zu schweigen.
Leute machen Kleider
Über das Kleidermachen zu schreiben ist keine einfache Sache, wenn nicht Schnittmuster und Nähanleitungen den Inhalt ausmachen sollen. Dafür gibt es Leute, die ihr Handwerk wesentlich besser verstehen. Hier geht es stattdessen um ganz viel Inspiration, modisches Kopfkino und Geschichten, die davon erzählen, wie aus einem Stück Stoff ein neues Lieblingssteil entstehen und warum ich trotz müder Augen und Nackenschmerzen vom Zuschneiden, Heften und Steppen nicht genug bekommen kann. Einen Einblick gefällig? Bitte sehr! Diese Bilder aus London sind viel zu schade, um nur in den eigenen vier Wänden gezeigt zu werden. 🙂