Autor: Romi

Lazy sunday

Während Peter durch Europa reist, die Bilder ihn finden und er Dunkles ins Licht bringt, habe ich viel Zeit zum Nachdenken – über Pfannkuchen zum Beispiel! Es ist schon erstaunlich, dass diese sich – in welcher Form und unter welchem Namen auch immer – in den verschiedensten Küchen dieser Welt wiederfinden.

Una primavera all’italiana

Der Frühling begann für mich in diesem Jahr in Bologna. Unter den Arkarden, die sich über knapp 40 km erstrecken und der Stadt etwas sehr Ehrwürdiges verleihen, konnte es zwar recht frisch und zugig werden, dafür war es auf dem lebhaften Piazza Maggiore umso sonniger und wärmer. Also genau der richtige Ort, um das geschäftige Treiben zu beobachten, der wunderschönen italienischen Sprache zu lauschen und den Winter hinter sich zu lassen.

Holunder meets Cheesecake

Manchmal ist es wirklich zum Verzweifeln. Man möchte etwas Neues schaffen, eine Idee oder Vision umsetzen, hat auch eine leise Ahnung, dass es gehen könnte, aber weiß überhaupt nicht wie. Dann startet man Versuche – anfangs noch voller Elan und Tatendrang – immer wieder auf’s Neue, doch je länger diese erfolglos bleiben, zweifelt man an sich, der Welt und sowieso. Und eines Tages erkennt man, dass alles vor einem liegt, dass man das, was man kennt, nehmen und einfach anders zusammensetzen muss. Wenn dann das, was dabei herauskommt, nach dem lang Gesuchten schmeckt, kommt langsam Licht ins Dunkel und man denkt: „Ja, vielleicht so. Das könnte der richtige Weg sein.“ Eine kleine Kostprobe gefällig?

Punktlandung

„Zum in die Luft springen und vor Freude laut aufjauchzen.“ Diese Worte bringt Clint Eastwood in dem Film Die Brücken am Fluss gerade noch hervor, als Meryl Streep ihm – in einem extra für ihr geheimes Rendez-vous neu gekauftem Kleid – zögernd gegenüber tritt. In die Luft springen und vor Freude laut aufjauchzen – das hätte ich auch tun können, als dieses Kleid hier endlich fertig war und alles auf Anhieb saß. Schon länger geisterte mir durch den Kopf, ein Plisseekleid zu nähen, das verspielt und zugleich lässig aussieht. Durch die leichte Baumwolle tragen die Falten am Rockteil nicht zu stark auf und die Teilungsnähte am Oberteil sorgen für einen passgenauen Sitz. Der schokoladenbraune Stoff mit weißen Punkten ist das i-Tüpfelchen und lässt mich denken an… italienische Sommer, Straßencafés, das Zischen der Espressomaschine, Milchschaum an der Nasenspitze. Meryl Streeps Filmfigur Francesca stammte übrigens aus Bari, der Hauptstadt von Apulien. Noch ein Grund mehr für ein paar Vorfrühlings-Träumereien.

Kinder, Kinder!

Als meine Kollegin ihre Schwangerschaft bekannt gab, verkündete sie zugleich den Wunsch nach einem Mädchen, da es schwerer sei, für Jungs schöne Kindersachen zu bekommen. Die Benachteiligung von Männern bei der Auswahl an Kleidung fängt also schon sehr früh an. Eine Ausnahme dürfte wohl der Outdoorbereich sein. Um diesem Defizit ein wenig Abhilfe zu verschaffen, begab ich mich auf die Suche nach coolen Schnitten und hippen Stoffen, die auf Motive wie Autos, Eisenbahnen und Flugzeuge verzichten. Was ich fand: Sterne und Schafe. Bei den Mädels kann man damit vielleicht auch nichts reißen. Aber hey! Who cares? 🙂 Schließlich kommt es auf die inneren Werte an. Die sind immerhin weich und flauschig. Und überhaupt – was gibt es besseres als morgens in seinem Schlafsack eingerollt und mit warmen Füßen aufzuwachen?

Die Welt von morgen

Knapp 70 Euro. So viel kosteten Stoff, Garn, Gummiband und Kordel für Peters selbstgenähte Leinenhose. Noch im Laden fing ich – nicht zum ersten Mal – an, darüber nachzudenken, wie es möglich ist, Hosen zu Discountpreisen von 10 Euro anzubieten, wenn das bei weitem nicht einmal die Kosten für den Stoff deckt. Von Betriebs-, Transport- und Werbekosten ganz zu schweigen.

Leute machen Kleider

Über das Kleidermachen zu schreiben ist keine einfache Sache, wenn nicht Schnittmuster und Nähanleitungen den Inhalt ausmachen sollen. Dafür gibt es Leute, die ihr Handwerk wesentlich besser verstehen. Hier geht es stattdessen um ganz viel Inspiration, modisches Kopfkino und Geschichten, die davon erzählen, wie aus einem Stück Stoff ein neues Lieblingssteil entstehen und warum ich trotz müder Augen und Nackenschmerzen vom Zuschneiden, Heften und Steppen nicht genug bekommen kann. Einen Einblick gefällig? Bitte sehr! Diese Bilder aus London sind viel zu schade, um nur in den eigenen vier Wänden gezeigt zu werden. 🙂

My Blueberry Nights

Wenn ich unter der Woche im Café meines Vertrauens auf mein Mittagessen warte und mein Blick über die Kuchentheke schweift, gehe ich in Gedanken gelegentlich die Leckereien durch, die ich in einem eigenen Café anbieten würde. Auf der Liste ganz oben steht Käsekuchen in den verschiedensten Formen. Vor allem der New York Cheesecake hat es mir angetan und deshalb arbeite ich mich seit einiger Zeit (mehr essend statt backend) durch unterschiedliche Kreationen auf der Suche nach dem perfekten Rezept. Hier kombiniere ich nun eine zitronige Frischkäsefüllung mit einem knusprig schokoladigem Mürbeteig und einer fruchtigen Heidelbeersauce. Drei Gründe, trotz verregneter Tage aufzustehen und das Gesicht in den immer kälter werdenden Herbstwind zu halten.

Fava

Eines Abends in einer Bar in Athen: Peter und Stephan erzählen nach einem ermüdenen Konferenztag von einer Meze-Bar, in der sie am Tag zuvor gegessen haben. Von sechs Tagen, die Peter bislang überhaupt in Athen war, war er immerhin schon viermal dort. Es musste also wirklich gut sein. Wir fragen unsere griechischen Begleiter, ob sie das Lokal kennen. „Its name is a.c.a.b. – do you know a.c.a.b.?“ Ratlose Gesichter. Zum Glück gibt es einen Handyschnappschuss, der Aufklärung verspricht. Schallendes Gelächter. Giorgos erklärt uns, so heiße keine Bar in Athen. Achso?! „a.c.a.b. – this means All Cops are Bastards.“

Steinpilzrisotto

Auf Studienreise in der Toskana erzählte die Reiseführerin, dass zwischen der Toskana und – ich glaube, es war Umbrien – Streit darüber herrscht, wer das Steinpilzrisotto erfunden hat. Damals war ich kein besonders begeisterter Pilzesser und was dieses Risotto war, wusste ich auch nicht so genau. Vierzehn Jahre und einige Risotto-Abende später, möchte ich diese Kombination keinesfalls mehr missen. Der Sellerie sorgt zudem für einen besonders intensiven Geschmack – keine unserer Erfindungen, sondern gefunden bei Jamie Oliver. Auch wenn meine Freundin Giorgia, ihrerseits Italienerin und ausgesprochene Risotto-Kennerin, bestreitet, dass Knollensellerie eine der Must-haves im Risotto ist. Zumindest nicht in Venetien. Aber nun genug von italienischer Heimatkunde – los geht’s!