Hungrig auf Neues

Fava

Eines Abends in einer Bar in Athen: Peter und Stephan erzählen nach einem ermüdenen Konferenztag von einer Meze-Bar, in der sie am Tag zuvor gegessen haben. Von sechs Tagen, die Peter bislang überhaupt in Athen war, war er immerhin schon viermal dort. Es musste also wirklich gut sein. Wir fragen unsere griechischen Begleiter, ob sie das Lokal kennen. „Its name is a.c.a.b. – do you know a.c.a.b.?“ Ratlose Gesichter. Zum Glück gibt es einen Handyschnappschuss, der Aufklärung verspricht. Schallendes Gelächter. Giorgos erklärt uns, so heiße keine Bar in Athen. Achso?! „a.c.a.b. – this means All Cops are Bastards.“

Für eine Party oder vier ganz Hungrige
250 g Fava-Bohnen
1/2 Zwiebel, in Scheiben
1 bis 1 1/4 l Wasser
Olivenöl
Zitronensaft
1/4 rote Zwiebel, in Scheiben
Zitrone, in Scheiben oder Stücken
Fleur de Sel
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Petersilie, nach Belieben

Erleichtert, keine Fremden nach dem Weg fragen zu müssen, „Excuse me! Do you know where a.c.a.b. … ?“, habe ich am nächsten Tag auch das Vergnügen, dort (der richtige Name lautet kafenio tis ivis) leckere Mezedes, also viele kleine Gerichte, zu genießen. Fava gehört für mich definitiv immer dazu und ist eine tolle Alternative zu Hummus. Leider findet man die griechischen Plattbohnen, die von der Kykladen-Insel Santorini stammen und gelben Linsen sehr ähneln, in Deutschland nicht an jeder Ecke. Am besten also im griechischen Spezialitätenhandel fragen. Dank Eleni habe ich das Rezept für Fava von Giorgos Mutter bekommen, einfach in der Zubereitung und herrlich im Geschmack.

Olivenöl in einem Topf oder einer hohen Pfanne erhitzen und die Zwiebelringe darin andünsten. Nicht die roten Zwiebeln verwenden, die werden später zum Garnieren gebraucht. Die Favabohnen dazugeben und kurz umrühren. Nun ca. 3/4 l Wasser in den Topf gießen und aufkochen lassen. Anschließend die Hitze soweit reduzieren, dass alles vor sich hin köchelt. Dabei immer wieder umrühren und Flüssigkeit nachgießen, wenn die Favabohnen zu trocken werden. Etwas Salz und Pfeffer dazugeben, weiter köcheln lassen und immer wieder Wasser nachfüllen. Die Fava wird beim Abkühlen fester, deshalb muss man mit dem Wasser nicht zu vorsichtig sein. Wenn die Favabohnen weich sind und eine cremige Konsistenz bekommen haben, die Masse mit einem Pürierstab fein pürieren, nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken und abkühlen lassen. Vor dem Servieren die Fava gut umrühren (sie kann inzwischen etwas trocken geworden sein) und in eine kleine Schüssel oder auf einen Teller geben. Mit Olivenöl und Zitronensaft beträufeln sowie mit den roten Zwiebeln, den Zitronen und der Petersilie garnieren. Wer mutig ist, kann auch Kapern oder in Öl eingelegte Sardellen auf der Fava verteilen. Ansonsten gehört zum Essen unbedingt frisches Fladenbrot dazu. καλή όρεξη! 🙂

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